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Planung und Konzeption Parkraummanagement

Facility Management: Parkraummanagement » Strategie » Planung und Konzeption

Planung und Konzept für das Parkraummanagement

Planung und Konzept für das Parkraummanagement

Parkplätze sind in vielen Unternehmen ein wesentlicher Bestandteil der Betriebsinfrastruktur. Sie dienen nicht nur der Steuerung des Verkehrs von Mitarbeitern, Besuchern und Firmenfahrzeugen, sondern sind auch eng mit Sicherheit, Energieversorgung, Logistik, Nutzerkomfort und zunehmend auch mit Elektromobilität verknüpft. Tiefgaragen, Parkhäuser und oberirdische Parkplätze sind hochtechnische Anlagen mit komplexen gebäudetechnischen Systemen, die in Verbindung mit Gebäudeautomation, IT/OT-Systemen und Betriebsprozessen einen sicheren und wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen. Die zunehmende Verbreitung von Ladeinfrastruktur, die Anforderungen an den baulichen und organisatorischen Brandschutz, die Implementierung energieeffizienter Betriebsstrategien und strenge regulatorische Vorgaben erhöhen die Komplexität und den Managementaufwand für Betreiber erheblich.

Strategische Planung im Parkraummanagement

Problemstellung und Relevanz

Parkanlagen stellen ein sicherheitsrelevantes, energieintensives Umfeld dar, das einer Regulierung bedarf.

Typische Problembereiche sind:

  • Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz: Gewährleistung der technischen und organisatorischen Sicherheit in Bereichen mit erhöhten Gefahren (z. B. CO/NO₂-Belastung, Brandereignisse, Rauchabsaugung, Notbeleuchtung, Aufzüge, Schranken- und Torsysteme, Fußgänger- und Fahrzeugverkehr, Videoüberwachung). Fehlerhafte Planung oder unzureichende Prüf- und Wartungsprozesse können zu erheblichen Personen- und Sachschäden führen und Haftungsrisiken auslösen.

  • Energieeffizienz und Betriebskosten: Lüftung, Beleuchtung und Hilfsantriebe dominieren den Energieverbrauch. Ohne geeignete Gebäudeautomation, bedarfsorientierte Steuerung und Messkonzepte bleibt das Effizienzpotenzial ungenutzt. Zudem müssen Spitzenlasten und Blindleistungskosten berücksichtigt werden.

  • Elektromobilität: Der Ausbau der AC/DC-Ladeinfrastruktur bringt Anforderungen an Netzanschluss, Selektivität, Schutz- und Erdungskonzepte, Brandschutz, Belüftung, rechtskonforme Messung und IT-Integration mit sich (OCPP, ISO 15118). Fehlende Lastmanagementstrategien gefährden die Netzstabilität und treiben die Kosten in die Höhe.

  • Betriebliche Verantwortung und Einhaltung von Vorschriften: Betreiber unterliegen umfassenden Verpflichtungen gemäß Arbeitsschutzgesetz, technischen Vorschriften und Normen. Dazu gehören Qualifikationsanforderungen für kompetentes Personal, festgelegte Inspektions- und Wartungszyklen, ordnungsgemäße Dokumentation und vollständige Aufzeichnungen. Fragmentierte Daten und heterogene Dienstleisterlandschaften erschweren die Erfüllung dieser Verpflichtungen.

Die Relevanz ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Personen- und Anlagensicherheit, Wirtschaftlichkeit, Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der strategischen Rolle von Parkplätzen als Wegbereiter für die Mobilität von Unternehmen. Ein ganzheitlicher, integrierter Ansatz ist erforderlich, um technische, organisatorische und digitale Dimensionen kohärent miteinander zu verknüpfen.

Ziele

Ziel dieser Arbeit ist es, einen praxisnahen und zugleich wissenschaftlich fundierten Rahmen für die Planung, den vorschriftsmäßigen Betrieb und die digitale Integration von Parkeinrichtungen in Unternehmen zu schaffen.

Zu den wichtigsten Zielen gehören:

  • Systematische Darstellung des rechtlichen und normativen Rahmens sowie Ableitung spezifischer Betreiberpflichten und Testanforderungen.

  • Entwicklung eines integrierten Zielbildes für technische Systeme (Gebäudetechnik, Gebäudeautomation, Ladeinfrastruktur) und deren energieeffizienten Betrieb.

  • Etablierung eines Verfahrens für zustandsorientierte Instandhaltung, einschließlich FMECA-basierter Kritikalitätsanalyse, wichtiger Leistungsindikatoren und Workflow-Integration in CAFM-Prozesse.

  • Entwicklung eines Digitalisierungs- und Integrationskonzepts (BIM2FM, Datenmodelle, IT/OT-Sicherheit, Datenschutz), das Datenqualität und Interoperabilität gewährleistet.

  • Erstellung von anwendbaren Katalogen, Matrizen, Checklisten und Datenstrukturen, die Unternehmen direkt bei Ausschreibungen, im operativen Geschäft und bei Audits verwenden können.

Parken

Parkflächen umfassen alle baulichen und technischen Einrichtungen und Bereiche, die zum Parken von Fahrzeugen genutzt werden. Dazu gehören Tiefgaragen, Parkhäuser und ebenerdige Parkplätze im Freien, einschließlich ihrer technischen, organisatorischen und digitalen Infrastrukturen (Zugangssysteme, Sicherheitstechnik, Energie- und IT/OT-Systeme).

Parkraummanagement

Die Gesamtheit der Prozesse zur Kontrolle, Nutzung und Abrechnung von Parkplätzen: Tarifgestaltung, Zugangskontrolle, Belegungserfassung, Zahlung, Auswertung und Durchsetzung.

Zahlungssysteme

Systeme zur Abwicklung von Parkgebühren und -entgelten, integriert in das Parkraummanagement.

Typische Beispiele:

  • Ticketbasiert: Papierticket/Barcode, Magnetstreifen oder QR-Code, Zahlung an der Kasse/am Automaten.

  • Bargeldlos/EMV: Kartenzahlung (Chip, kontaktlos), Apple/Google Pay.

  • Pay-by-Plate/ANPR: Kennzeichenerkennung als Identifikationsmerkmal, Zahlung am Automaten/per App.

  • App-/kontobasiert: Digitaler Ein-/Ausstieg, anschließende Abrechnung.

  • Mitarbeiter-/Besucher-Whitelist: Interne Firmenberechtigungen; oft mit RFID/QR.

  • Wichtigste Komponenten: Parkraummanagementsystem (PMS), Zahlungsterminal, Ticketautomat, Zahlungsdienstleister (Acquirer/PSP), Clearing, steuer- und kalibrierungsgesetzkonforme Messung und Protokollierung für zeit-/leistungsbasierte Abrechnung.

Technische Gebäudeausrüstung (TGA)

Die gesamte technische Ausstattung von Gebäuden oder Anlagen innerhalb von Parkflächen.

Typische Gewerke sind:

  • Lüftungs-/Rauchabsaugung mit CO/NO₂-Sensoren, Volumenstrom- und Druckregelung.

  • Brandmelde-, Alarm- und Löschanlagen (Brandmeldeanlagen, Sprinkleranlagen, Hydranten).

  • Notstromversorgung, USV/Notstromversorgung, Not- und Sicherheitsbeleuchtung.

  • Beleuchtungssysteme (Dimmung/Präsenzsteuerung), Leitsysteme.

  • Aufzüge, Fördertechnik, Schranken, Tore, Personen-/Fahrzeugaufzüge.

  • Videoüberwachung, Gegensprechanlage, Zutrittskontrolle.

  • Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR), Messgeräte, Sensoren.

  • TGA bezieht sich auf die physischen Systeme; ihre übergeordnete Automatisierung wird als Gebäudeautomation bezeichnet.

Ladeinfrastruktur (EVSE/EVCS)

Elektrische Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge, bestehend aus Wechselstrom-Ladepunkten (typischerweise 3,7–22 kW) und Gleichstrom-Ladegeräten (Schnell-/Hochleistungsladung).

Komponenten:

  • Stromversorgungspfad: Netzanschluss, Schutz-/Schaltgeräte, Kabel, Verteilerkästen.

  • Schutzkonzept: Überstrom-/Kurzschlussschutz, Fehlerstromschutz (RCD-Typen), Erdung.

  • Messung/Abrechnung: kalibrierte Zähler, Transparenzsoftware, Tariflogik.

  • Kommunikation: OCPP 1.6J/2.0.1 zum Backend, ISO 15118 (Plug&Charge), Modbus/BACnet zu GA/EMS.

  • Lastmanagement: statisch/dynamisch, Priorisierung, Spitzenlastkappung, Phasenausgleich.

  • EVSE (Electric Vehicle Supply Equipment) bezeichnet den Ladepunkt: EVCS (Charging Station) umfasst mehrere EVSEs in einem System.

Gebäudeautomationssysteme (BA) und Gebäudemanagementsysteme (BMS)

Gebäudeautomation (BA) umfasst Funktionen zur Automatisierung, Steuerung und Optimierung von gebäudetechnischen Anlagen. Gebäudeleittechniksysteme (GLT) bilden die zentrale Betriebs- und Visualisierungsebene. Typische Protokolle/Schnittstellen sind BACnet/IP, Modbus TCP/RTU, KNX, OPC UA und MQTT. Zu den Zielen gehören Sicherheit, Verfügbarkeit, Energieeffizienz, Komfort, Überwachung und Störungsmanagement.

CAFM/IWMS

Computergestützte Facility-Management-Systeme (CAF) oder integrierte Arbeitsplatzmanagement-Systeme (IMM) unterstützen Stammdatenverwaltung, Instandhaltung, Raum-/Ressourcenmanagement, Störungs- und Auftragsbearbeitung, Dokumentation und Berichtswesen. Zu den wichtigsten Objekten gehören: Ausrüstung/Anlagen, Verträge, Inspektions- und Wartungspläne, Tickets/Arbeitsaufträge und Dokumente.

BIM

Building Information Modeling (BIM) dient als methodische Grundlage für datengetriebene Planung und Lebenszyklusmanagement. Relevante Datenstrukturen umfassen IFC (Geometrie/Semantik), COBie (Betriebsdaten) und die Kennzeichnungslogik gemäß IEC/ISO 81346. Ziel ist ein nahtloser Datentransfer (BIM2FM) von der Planung über die Bauphase bis zum Betrieb.

Systemischer Überblick und Architekturprinzipien

Parkanlagen sind integrierte technische Systeme, in denen sicherheits- und betriebsrelevante Komponenten über Automatisierungs- und Managementebenen koordiniert werden.

Wichtige Prinzipien:

  • Funktionale Entkopplung mit gleichzeitiger ereignisbasierter Orchestrierung (Brandfallmatrix, Lastmanagement, Evakuierung).

  • Standardisierte Schnittstellen (BACnet/IP oder BACnet/SC, Modbus TCP/RTU, KNX, DALI-2, OPC UA, MQTT, OCPP) für Interoperabilität.

  • Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR) mit Trend-, Alarm- und Ereignismanagement in der Gebäudeautomation/Gebäudetechnik; CAFM-gestützte Instandhaltung; EMS für Energie- und Lastmanagement.

  • Verfügbarkeits- und Redundanzkonzepte basieren auf der Kritikalität der Funktion (z. B. Rauchabsaugung, Notbeleuchtung, Notrufsystem für Aufzüge).

Gemessene Variablen

  • Mechanik: Vibration (mm/s RMS), Lager-/Motor-/Bremsentemperaturen, Differenzdrücke, Durchflussrate.

  • Elektrische Daten: Stromstärke, Spannung, Leistung, Leistungsfaktor, Oberschwingungen (THD), Isolationswerte (anlaufbezogen).

  • Umgebung: CO/NO₂, Luftfeuchtigkeit/Temperatur, Rauch/Partikel.

  • Betriebs-/Ereignisdaten: Starts, Zyklen, Fehlermeldungen, Selbstteststatus.

Datenqualität und Kalibrierung

  • Zeitstempelsynchronisation (NTP), Plausibilitätsprüfungen (physikalische Grenzen), Sensordriftkontrolle; Einhaltung von Kalibrierungsfristen im CAFM.

  • Abtastraten: kritische Signale 1–10 Hz (Vibrationen möglicherweise höher, falls verfügbar); langsame Trends 1–15 min.

Datenspeicherung

  • Trend- und Alarmhistorie in Gebäudemanagementsystemen; Rohdaten/Zeitreihen im EMS/IoT-System; eindeutige Identifizierung gemäß IEC/ISO 81346; Persistenz von Asset-ID-verknüpften Daten.

Grenzwerttypen

  • Absolute Grenzwerte (Sicherheits-/Schutzfunktionen), relative/Trend-Grenzwerte (Δ relativ zum Ausgangswert), statistische Indikatoren (z. B. gleitende Standardabweichung, CUSUM).

Stufung

  • Warnung (gelb): Beobachten, Inspektion planen; Alarm (rot): Sofortiges Eingreifen erforderlich; Notstopp/Sicherheitsfunktion: Sofortige Schutzmaßnahmen.

Hysterese und Quorum

  • Rückgabebedingungen definieren; mindestens zwei Messpunkte oder Messpunkt + Diagnoseflag zur Alarmverifizierung; Unterdrückung während bekannter Testläufe.

Ereignisgenerierung

  • Der Sensor überschreitet einen Grenzwert oder ein Diagnoseflag (z. B. VSD-Auslösung); das BMS generiert einen Alarm mit Anlagen-ID, Zeitstempel und Schweregrad.

Automatische Klassifizierung

  • Das Regelset ordnet Alarm → Kritikalitätsklasse (A/B/C) und Priorität (P1–P3) zu; Kontextprüfung (Feuer aktiv? Testlauf?).

CAFM-Mandat

  • Automatische Ticketerstellung mit Fehlercode, Anhängen (Trenddiagramm, Protokoll, Fotos), SLA, Sicherheits- und Sperrinformationen (LOTO).

Diagnostizieren

  • Voranalyse aus der Ferne (Daten/Protokolle), ggf. Edge-Diagnostik; Entscheidung: Einsatz vor Ort, Material/Ersatzteil, Ausgleichsmaßnahmen.

Intervention

  • Vor-Ort-Inspektion, Reparatur oder vorübergehende Sicherung; Dokumentation der Messwerte vor/nach der Messung.

Überprüfung

  • Funktionsprüfung (z. B. Probefahrt, Pumpentest, Brandsequenz), Zurücksetzen von Alarmen, Aktualisierung der Basislinie.

Feedback und Schlussfolgerung

  • CAFM-Feedback: Arbeitszeit, Teile, Ursache (Ursachencode), Fotos/Protokolle; Statusänderung auf „abgeschlossen“.

Analyse und Lernen

  • Aktualisierung der KPIs, Pareto-Analyse der Fehlertypen, Überprüfung im monatlichen Meeting; gegebenenfalls Änderungen der Schwellenwerte/Testintervalle, Anpassung von FMECA/RPN.

Die Definition

  • MTBF (mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen) = Betriebszeit zwischen zwei Ausfällen; misst die Zuverlässigkeit.

  • MTTR (Mean Time To Repair) = durchschnittliche Reparaturzeit vom Beginn des Fehlers bis zur Wiederherstellung.

  • Verfügbarkeit A = MTBF / (MTBF + MTTR).

  • CBM-Trefferquote = Prozentsatz der durch Zustandsindikatoren korrekt vorhergesagten Ausfälle [%].

  • Fehlalarmrate = Prozentsatz der Alarme ohne Befund [%].

  • Pünktliche Inspektionsquote = innerhalb der Frist abgeschlossene Inspektions-/Wartungsaufträge [%].

  • Wiederauftretensrate = Prozentsatz des gleichen Fehlertyps innerhalb von 90 Tagen [%].

Zielwerte (Beispiele, anlagenspezifisch zu definieren)

  • EVSE/Lüftung/Beleuchtung: Verfügbarkeit > 99 %; Brandmeldeanlage/Rauchabsaugung: 99,9 % (funktionale Verfügbarkeit).

  • Fehlalarmrate < 10 %; CBM-Trefferrate > 60 % nach der Startphase.

  • MTTR P1 < 2 h in operativen Zeitfenstern.

Überprüfungsprozess

  • Monatliches KPI-Reporting im Rahmen der Betriebsüberprüfung; vierteljährliches Zuverlässigkeitsmeeting mit Pareto-Analyse der 5 häufigsten Fehlertypen, 5-Why-Analyse, Aktionsplan, Anpassungen der RPN-Matrix.

  • Benchmarking pro Standort/Deck; Einbeziehung der gewonnenen Erkenntnisse in das Funktions- und Testkonzept.

Implementierungsrichtlinien

  • Beginnen Sie mit „Pilotanlagen“ von hoher Kritikalität (z. B. Rauchabzugsventilatoren, Sprinklerpumpen, Aufzugstüren) und klarem ROI der Sensoren.

  • Festlegung der Ausgangslage: 4–8 Wochen Referenzbetrieb zur Definition relativer Schwellenwerte; Dokumentation der Betriebsbedingungen.

  • Nutzen Sie Edge-Analytics (z. B. Vibrations-/Anomalieerkennung im Frequenzumrichter), um die Netzwerklast und Latenz zu minimieren; zentrale Konsolidierung für Trend-/Berichtserstellung.

  • Sicherstellung der Datenkonsistenz: Versionskontrolle von Schwellenwerten, Änderungs-/Freigabeprozess (CAB), Rechte- und Rollenkonzept.

  • Integrieren Sie Ersatzteile und Redundanzstrategien in die zustandsorientierte Instandhaltung (CBM): Lagern Sie Verschleißteile entsprechend ihrem Zustand; N+1 für sicherheitskritische Pfade.

Mit FMECA-basiertem CBM werden Parkhausbetriebe messbar sicherer und effizienter: Kritische Ausfälle werden vorhergesehen, Eingriffe gezielt geplant, Inspektionszyklen an das Risiko angepasst und eine vollständige Dokumentation geführt. Dies verbessert gleichermaßen Verfügbarkeit, Energieeffizienz und die Einhaltung von Vorschriften.

Zweck/Nutzen

Skalierbare, sichere und interoperable Ladeinfrastruktur mit netz- und kalibrierungskonformer Abrechnung.

Normen/Vorschriften

  • VDE-AR-N 4100 – Netzanschluss.

  • DIN VDE 0100-600/-722, DIN VDE 0105-100 – Prüfung/Betrieb.

  • DIN EN 61851 (Reihe) – Ladesysteme.

  • LSV/AFIR – Öffentlichkeitsarbeit/Interoperabilität, Zahlung/Transparenz.

  • Messgesetz/Messverordnung, PTB-Anforderungen – Kalibrierungsgesetz/Transparenzsoftware.

  • Staatliche Garagenvorschriften – Brandschutz/Belüftung/Abschaltungen.

  • ISO 15118, OCPP 1.6J/2.0.1 – Kommunikation/Intelligentes Laden.

Prüfkriterien/Abnahme

  • Selektivitätsprüfung, Kurzschlussfestigkeit, Spannungsabfall ≤ Zielwert; RCD-Konzept (Typ A + 6 mA DC-Erkennung oder Typ B).

  • Das Lastmanagement ist funktional (hierarchisch: EMS-Sollwert → OCPP); Priorisierungsregeln sind dokumentiert; sichere Standardwerte sind vorhanden.

  • Rechtskonforme Messgeräte und Transparenzsoftware sind nachweislich verfügbar; Kalibrierungsfristen sind im CAFM festgelegt.

  • Gruppennot-Aus-/Feuerwehrschalter vorhanden, gekennzeichnet, in die Brandmeldeanlage integriert; regelmäßige Funktionsprüfungen.

  • Belüftung: erhöhte Sensordichte in den Ladezonen; Betriebseigenschaften in Abhängigkeit von der Last.

Rollen/Verantwortlichkeiten

  • Verantwortlich: Betreiber/Energie.

  • Verantwortlich: EFK/Planer EVSE, CPO/Backend, GA/EMS-Ingenieur.

  • Konsultiert wurden: Brandschutzbeauftragter, Datenschutzbeauftragter, Netzbetreiber.

Mindestanforderungen

  • OCPP 2.0.1-fähige Hardware, ISO-15118-PKI-Strategie, 20–30 % Erweiterungsreserve in Routen/UV, dokumentiertes Mess-/Tarifmodell.

Zweck/Nutzen

Nahtlose Datenkette von der Planung bis zum Betrieb, weniger Medienausfälle, beschleunigte Audits, höhere Datenqualität.

Normen/Vorschriften

  • SO 19650, VDI 2552: BIM-Prozesse/CDE.

  • IFC 4.3, COBie: Datenaustausch; VDI 2770 – Technische Dokumentation.

  • IEC/ISO 81346: Identifikations-/Benennungssystem.

  • IEC 62443, ISO/IEC 27001: IT/OT-Sicherheit/ISMS.

Prüfkriterien/Abnahme

  • AIR/EIR definiert und vertraglich festgelegt; BIM2FM-Übergabe mit Pflichtfeldern (ID, 81346-Tag, Branche, Hersteller, Inbetriebnahme, Testintervalle, Kritikalität, Dokumentenverweise).

  • 81346-konforme IDs, einheitlich über GLT/EMS/CAFM/OCPP; Integrationsplattform (API/MQTT/OPC UA) verfügbar; zentraler Zeitserver (NTP).

  • KPIs für die Datenqualität: Vollständigkeit ≥ 98 %, Duplikatrate < 1 %, Pünktlichkeit gemäß SLA.

IT/OT-Sicherheit (IEC 62443)

  • Netzwerksegmentierung (Zonen/Leitungen), OT-Firewalls, BACnet/SC/TLS, RBAC/MFA, Patch-/Schwachstellenmanagement, SIEM/ICS IDS.

  • Backups (3-2-1), Redundanz für BMS/EMS/VMS/OCPP; Fernzugriff über Jump-Host/VPN.

Datenschutz/DSGVO

  • Verarbeitungsverzeichnis, Datenverarbeitungsvereinbarungen, Datenschutz-Folgenabschätzung für Videoüberwachung/ANPR; Speicherdauer 48–72 Stunden (Abweichungen mit Begründung möglich); Rechte-/Rollenmodell, Protokollierung der Zugriffe.

Mindestanforderungen

  • CDE als einzige Quelle der Wahrheit; standardisierte Schnittstellen (BACnet/IP, Modbus TCP, OPC UA, MQTT, OCPP); automatisierte Import-/Validierungsprozesse (COBie/CSV).